Markttrends in der Real Estate Branche – ein Überblick

Die Immobilienbranche ist eine sehr dynamische Branche, die wie viele andere Sektoren stark von den Megatrends Globalisierung und Digitalisierung geprägt ist. Doch es gibt darüber hinaus noch weitere Markttrends, die es im Bereich Real Estate zu beachten gibt.

Trend 1: Urbanisierung und steigender Marktdruck

Großstädte wie Berlin, Hamburg oder München boomen. Startups, internationale Konzerne haben hier ebenso ihre Zentralen wie moderne Forschungseinrichtungen. Das hat zur Folge, dass es immer mehr Menschen in die Städte zieht und der Wohnraum entsprechend knapper wird.


Für die Real Estate Branche bedeutet das einerseits gute Aussichten auf höhere Mieteinnahmen. Andererseits steigt auch hier der Wettbewerbsdruck. Neuer Wohnraum wird gleichzeitig von der Politik gefordert und teilweise gefördert. Immobilienunternehmen suchen deshalb immer stärker nach Möglichkeiten, um im Bestand neue Wohnungen zu schaffen. Es geht dabei um Aufstockung, Verdichtung oder die Umgestaltung von frei gewordenen Büroflächen in Wohneinheiten.

Trend 2: Neugestaltung von Büroflächen durch innovative Workplace-Strategien

Die Corona-Krise hat einerseits für steigende Preise für Immobilien gesorgt, weil Anleger nach Möglichkeiten gesucht haben, ihr Kapital gewinnbringend anzulegen. Andererseits sind in Folge von Home-Office und der Umstrukturierung von Arbeitsprozessen in Unternehmen viele Büroflächen frei geworden. In der Real Estate Branche geht es im B2B-Bereich somit nicht mehr darum, möglichst große Büroflächen anzubieten. Vielmehr ist die Branche gefragt, Unternehmen möglichst individuelle Konzepte für die Workplace-Gestaltung anzubieten.
Dabei rücken Workplace Analytics immer stärker in den Fokus. Hierbei werden auf der Basis der Anforderungen von Unternehmen und er vorhandenen Fläche bedarfsgerechte Nutzungskonzepte entwickelt. Somit gehört auch das Workplace Design zu den zentralen Markttrends der Real Estate Branche 2022.

Trend 3: Ganzheitliche Ansätze für die Gebäudenutzung entwickeln

Um tragfähige Workplace-Strategien zu entwickeln, zeichnet sich ein weiterer Trend der Real Estate ab. Dabei geht es um die Zusammenarbeit verschiedener Bereiche wie HR, Facility Management, Projektentwicklung und der Baubranche. Sie konzipieren gemeinsam Büro- oder Gewerbeflächen, die moderne Arbeitszeitmodelle ebenso wie ergonomische und gesundheitliche Aspekte, Möglichkeiten zur flexiblen Anpassung und Nachhaltigkeit berücksichtigen. Real Estate wird somit interdisziplinärer. Im Fokus stehen dabei vor allem die Nutzer:innen der Gebäude. Denn letztlich haben Unternehmen im globalen Wettbewerb und im Kampf um Talente einen entscheidenden Vorteil, wenn sie einen perfekten Arbeitsplatz anbieten können, der die Anforderungen an modernes Arbeiten erfüllt.

Trend 4: Digitalisierung von Angeboten

Um Interessent:innen noch einfacher zu erreichen und den gesamten Vermarktungsprozess von Immobilien zu optimieren, setzen immer mehr Anbieter im Real Estate Sektor auf Digitalisierung. Die Einsatzmöglichkeiten sind hier groß. Sie reichen von der Immobilienbewertung mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz über die virtuelle Besichtigung von Miet- oder Kaufobjekten bis hin zum Erstellen von Finanzierungsangeboten. Dadurch ergibt sich für Immobilienunternehmen ein großer Vorteil: Sie können wertvolle Daten zu Anfragen und Stakeholdern erheben, auswerten, um so ihre eigenen Prozesse und Angebote kontinuierlich zu verbessern. Gleichzeitig bietet die Digitalisierung eine Beschleunigung von Arbeitsabläufen bei gleichzeitiger Reduktion des personellen Aufwands.

Trend 5: Bauen oder Sanieren für mehr Nachhaltigkeit

Immobilien sind große Energieverbraucher. Sie tragen u.a. durch Heizen mit fossilen Brennstoffen zu hohen CO2-Ausstößen bei. Die Real Estate Branche setzt daher verstärkt auf Nachhaltigkeit. Energetische Sanierungen und Optimierungen von Gebäuden zählen zu den wichtigsten Markttrends im Immobiliensektor. Für Immobilienunternehmen bieten sich nicht nur durch hohe staatliche Förderung gute Möglichkeiten, um den Immobilienbestand nachhaltiger zu machen. Gleichzeitig sorgt der Fokus auf Erneuerbare Energien für eine geringere Abhängigkeit von stark schwankenden Marktpreisen für Brennstoffe. Darüber hinaus lassen sich Betriebskosten durch energetische Optimierungen mittel- und langfristig senken.

Trend 6: ESG-Kriterien

Für Immobilieninvestoren und Immobilienanbieter spielen die ESG-Kriterien eine immer wichtigere Rolle. Maßgeblichen Einfluss haben die von den europäischen Aufsichtsbehörden aufgestellten Vorgaben für die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) sowie die EU-Taxonomie-Verordnung, die einen Rahmen für nachhaltiges Verhalten von Unternehmen erfordert.


Insbesondere bei der Immobilienbewertung wird von den Unternehmen im Zuge der ESG-Kriterien und der EU-Taxonomie mehr Transparenz gefordert. Das wiederum bedeutet für Real Estate Firmen einen höheren Verwaltungsaufwand und eine Anpassung von Prozessen.

Interdisziplinarität im Real Estate Sektor ist stärker gefragt denn je

Ganz gleich, ob es um die Erhöhung der Nachhaltigkeit von Immobilien oder der Optimierung von Wirtschaftlichkeit und Nutzerfreundlichkeit geht, die Real Estate Branche ist immer stärker auf die Zusammenarbeit mit verschiedenen anderen Branchen angewiesen. So benötigen moderne Immobilienunternehmen nicht nur Immobilienprofis, sondern auch Expertise im IT-Bereich, in HR oder im Facility Management, wenn sie ihre Wertschöpfung weiterhin steigern wollen.

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