Stärken und Schwächen im Vorstellungsgespräch in der Medizinbranche

Niemand möchte gerne über seine Schwächen sprechen, insbesondere dann nicht, wenn man die eigenen Stärken in den Fokus rücken will. Doch wie lassen sich Stärken und Schwächen in einem Vorstellungsgespräch in der Medizinbranche am besten vermitteln? Wir geben Ihnen praktische Tipps.

Bereiten Sie sich auf Ihren potenziellen Arbeitgeber vor

Ganz gleich, ob junges Medizin-Startup, etablierter Player im Healthcare-Bereich oder ein Unternehmen aus der klinischen Forschung, auch für Vorstellungsgespräche im Medizinsektor gilt: Bereiten Sie sich gut vor und informieren Sie sich vor allem über Ihren möglichen Arbeitgeber. Denn genau diese Vorbereitung kann Ihnen dabei helfen, Ihre Stärken perfekt einzubringen und Ihre Schwächen so zu formulieren, dass sich für Personalverantwortlich daraus etwas Positives ableiten lässt.

Bevor Sie zum Vorstellungsgespräch gehen: Machen Sie sich Ihre Stärken und auch Schwächen bewusst

Ein wichtiger Schritt zur Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch ist das Bewusstmachen der eigenen Stärken und Schwächen. 

Um die Stärken herauszufinden, helfen Ihnen drei einfache Fragen:

  1. Was mache ich in meinem Beruf besonders gerne? 
  2. Was kann ich beruflich oder auch allgemein besonders gut?
  3. Bei welcher Form der Arbeit/Zusammenarbeit fühle ich mich richtig gut

Schaffen Sie eine Verbindung von Ihren Stärken zur ausgeschriebenen Stelle bzw. zum Arbeitgeber

In einem zweiten Schritt können Sie Ihre Stärken mit den Informationen verknüpfen, die Sie über das Unternehmen gesammelt haben, für das Sie künftig arbeiten wollen.

Ein Beispiel:

Ihr potenzieller Arbeitgeber ist ein Techunternehmen, das medizinische Software auf KI-Basis entwickelt. Gehört Künstliche Intelligenz zu Ihren Steckenpferden und haben Sie bereits viel Erfahrung in diesem Bereich gesammelt oder KI-Projekte erfolgreich abgeschlossen, könnten Sie diese Aspekte als Ihre Stärken erwähnen.

Da es bei einem Job nicht nur um die fachlichen Stärken geht, sollten Sie auch persönliche Soft Skills einbinden können. Versuchen Sie, auch diese Stärken mit den Anforderungen zu verknüpfen, die im Unternehmen gestellt werden können. Häufig kann die Stellenbeschreibung dabei helfen, gewünschte Soft Skills zu identifizieren. 

Ein Beispiel:

Sie wollen in der klinischen Forschung bei einem großen Konzern arbeiten. So kann es hilfreich sein, dass Sie auf Ihre große Teamfähigkeit eingehen und Ihre Verantwortungsbereitschaft mit Hilfe eines erfolgreich abgeschlossenen Projekts belegen. 

Wichtig: Gehen Sie nicht prahlerisch mit Ihren Stärken um. Es geht auch nicht darum, bei der Frage nach den eigenen Stärken mit einer Art „Namedropping“ oder „Bestenliste“ der wichtigsten Hard- und Soft Skills zu punkten. Vielmehr ist es wichtig, dass Ihre Stärken einen Bezug zur ausgeschriebenen Position haben und Sie so bestmöglich in das Team bzw. zur Stelle passen.

 

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Fragen nach Schwächen sind Stressfragen, Sie können sie aber zu Ihrem Vorteil nutzen

Machen Sie sich eines bewusst: Wenn ein Unternehmen aus der Medizinbranche mehr über Ihre Schwächen erfahren möchte, geht es wie bei den Stärken nicht um eine simple Auflistung möglicher negativer Aspekte in Ihrem Charakter oder Ihrem beruflichen Können. Vielmehr möchten Personalverantwortliche herausfinden, ob Sie sich selbst reflektieren können und ob Sie mit Stress umgehen können. 

Um die Frage nach den Schwächen gut zu beantworten, geht es vor allem darum, möglichst konstruktiv und lösungsorientiert vorzugehen.

Was aber auch wichtig ist: Antworten Sie auf Fragen zu Ihren Schwächen am besten immer authentisch und so ehrlich wie möglich. Allerdings sollten Sie auch berücksichtigen, dass eine Schwäche bei einer Kernkompetenz für den ausgeschriebenen Job schon ein Ausschlusskriterium sein kann.

Ein Beispiel:

Sie bewerben sich in einem Labor als Datenanalyst/in. Dann erfordert die Stelle vor allem sorgfältiges und gewissenhaftes Arbeiten. Geben Sie dann im Vorstellungsgespräch zu Ihrer Schwäche an, dass Sie gerne einmal „Fünfe gerade“ sein lassen, kann das ein K.O.-Kriterium sein. 

Wie Sie aber konstruktiv und lösungsorientiert mit dieser Schwäche umgehen könnten: Sie antworten, dass Sie gelegentlich etwas chaotisch und unorganisiert sind. Sie ergänzen dann, dass Sie seit einiger Zeit bestimmte Methoden zum Zeit- und Organisationsmanagement einsetzen und so noch produktiver geworden sind

Noch ein Beispiel:

Sie sind eigenbrötlerisch: Sie können dann z.B. angeben, dass Ihnen das nachgesagt wird, aber auch hinzufügen, dass Sie z.B. einen Homeoffice-Tag schätzen, um in Eigeninitiative und hochkonzentriert an einem Projekt arbeiten zu können.

TIPP: Antworten Sie bei den Fragen nach Schwächen im Vorstellungsgespräch in der Medizinbranche nie ausweichend oder mit Floskeln. Personalverantwortliche können diese „Manöver“ schnell als solche identifizieren und Sie schaffen dadurch mehr Ablehnung als einen positiven Eindruck. 

Fazit: Seien Sie immer so ehrlich wie möglich

Stärken und Schwächen gehören zu jedem Menschen, in der Medizinbranche ebenso wie in anderen Branchen. Deshalb wäre es ungünstig, wenn Sie versuchen, in einem Vorstellungsgespräch ein Bild abzugeben, das weder Ihren beruflichen Fähigkeiten noch Ihrem Charakter entspricht. Dennoch muss man bei seinen Schwächen nicht gerade mit der Tür ins Haus fallen. Vielmehr geht es aber gerade hier darum, für jede Schwäche immer auch eine mögliche Lösung anzubieten. So zeigen Sie, dass Sie ehrlich zu sich sind, aber auch die Bereitschaft mitbringen, konstruktiv damit umzugehen. Und gerade dieses Maß an Selbstreflexion kann Sie zu einem wertvollen Teammitglied in der Forschung ebenso wie in der Pharma- oder Healthcare-Branche machen. 

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