Energiepolitik – Alles rund um die Energiewende

In Deutschland wird die Energiewende als der Umstieg von klassischer fossiler Energie wie Braun- und Steinkohle sowie von Kernenergie auf moderne erneuerbare Energie wie Wind- und Solarenergie bezeichnet. Ziel ist die Reduzierung der Abhängigkeit von endlichen Energiequellen wie Erdöl und Kohle, die auf lange Sicht zur Neige gehen werden. Dadurch wird zur gleichen Zeit die Emission von CO2 reduziert. Dies wird u.a. bei der Erzeugung von Strom in Kohlekraftwerken in großen Mengen freigesetzt, das einen wesentlichen Anteil am Klimawandel hat.
Nicht nur Deutschland, sondern viele Länder weltweit versuchen auf verschiedenster Weise, eine Energiewende herbeizuführen. Auf Windkraft setzen vor allem Länder am Meer, während Solarenergie im sonnenreichen Süden bevorzugt wird. Elektromobilität, d. h. strombetriebene Fahrzeuge zur Minderung der CO2-Emissionen, spielt ebenso eine wichtige Rolle in der Energiepolitik. Die erneuerbare Energie soll bis 2050 um die 80 Prozent des gesamten Stroms in der Bundesrepublik Deutschland ausmachen. Gleichzeitig soll der Ausstoß von Treibhausgasen stark reduziert werden.
Energiepolitik – eine Generationenaufgabe
Doch dies ist eine herausfordernde "Generationenaufgabe", bei der die grundlegenden Rahmenbedingungen heute schon geschaffen werden müssen.
Dafür beschloss Deutschland 2010 ein Energiekonzept mit weitreichenden Zielen, was den Ausbau der erneuerbaren Energien, die Steigerung der Energieeffizienz und den Strukturwandel der Netzinfrastruktur betrifft. Die Bunderepublik hat sich auf quantitative Ziele im Bereich Klima-, Energie- und Verkehrspolitik für den Zeitraum bis 2050 festgelegt.
Derzeit steht die Bunderepublik jedoch vor vielen Herausforderungen, Problemen und Kritik.
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Kernziele, Herausforderungen und Kritik der Energiewende
Ziele, die bis 2050 erreicht werden sollen | 2020 | 2050 |
CO2-Emissionen | -40% | -80 bis -95% |
Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch | 18% | 60% |
Primärenergieverbrauchs | -20% | -50% |
Stromverbrauchs | -10% | -25% |
Erhöhung der Sanierungsrate für Gebäude pro Jahr von 1% auf 2% | ||
Energieverbrauch im Verkehrsbereich | -10% | -40% |
Netzausbau und intelligente Netze | ||
Erforschung und Weiterentwicklung von effizienteren Energiespeicher | ||
Ausstieg aus der Kernenergie bis Ende 2022 |
Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat Deutschland die Förderung der erneuerbaren Energien zukunftsfähig gemacht und einen anspruchsvollen Ausbaupfad festgelegt. Zusätzlich hat die Bundesrepublik dafür gesorgt, dass stromintensive Produktion in Deutschland wettbewerbsfähig bleibt und der Ausbau der erneuerbaren Energien besser mit dem Netzausbau synchronisiert wird. Antragsteller können Unternehmen, Kommunen, gemeinnützige Organisationen, aber auch Privatpersonen sein. Kritik gibt es allerdings hinsichtlich der Verteuerung des Stroms für den Endverbraucher, sowie der Wirksamkeit in Bezug auf eine wirkliche CO2-Reduktion.
Die neue Erzeugungslandschaft mit Strom aus wachsenden Anteilen von erneuerbaren Energien schafft zusätzlich Herausforderungen für das Netz. Strom muss teilweise über weite Strecken von den Stromerzeugern zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern gelangen. Grund dafür ist, dass überwiegend im Osten und Norden der Republik Windräder und Solaranlagen vorhanden sind. Die größten Verbraucherzentren befinden sich jedoch im Süden und Westen Deutschlands. Allerdings fehlen bisher Leitungen, die den daraus produzierten Wind- und Sonnenstrom dorthin transportieren. Die weit verzweigten Erzeugungsanlagen müssen daher intelligent miteinander vernetzt werden. Dazu wird deutschlandweit ein so genanntes Overlay-Netz errichtet, also Stromautobahnen, die letztendlich auch europäisch vernetzt werden.
Eine weitere Herausforderung ist, dass Sonne und Wind nicht immer gleich stark sind, daher schwankt die Stromproduktion je nach Wetter und Tageszeit. Zudem können Produktion und Verbrauch zeitlich auseinander liegen. Zum Beispiel erzeugen Solaranlagen tagsüber viel Energie, doch private Haushalte verbrauchen meist abends den Strom. Um diese Schwankungen besser zu überbrücken, sind Energiespeicher ein wichtiger Baustein im Stromnetz. Diese Speicher arbeiten mit Wasserstoff oder Gasen, um Energie zu speichern.
Die Energiewende findet aber auch in vielen anderen Bereichen statt: Im Verkehrsbereich wird die Elektromobilität weiterentwickelt, Altbauten müssen energetisch saniert und Neubauten energieeffizient errichtet werden. Auch die Erforschung neuer Energietechnologien und die Integration der verschiedenen Bausteine in die europäische Energiepolitik gehören dazu.
Auswirkungen der Energiepolitik auf den deutschen Arbeitsmarkt
Etwa 160 Milliarden Euro hat die Energiewende bis jetzt gekostet. Jedoch haben diese hohen Investitionen sehr wenig gebracht. Die Energiepolitik verfehlt bisher fast sämtliche Ziele. Steigen die Kosten weiter und die angestrebten Ziele rücken immer weiter in die Ferne, besteht das Risiko des Vertrauensverlustes in die Fähigkeit von Regierungshandeln.
Aktuell gibt es nur eine einzige Planerfüllung: Der Ausbau erneuerbarer Energien hat seine geplanten Ziele sogar übertroffen. Die Erweiterung der Erzeugungskapazitäten für Ökostrom liegt aktuell 34 Prozent über dem für das Jahr angestrebte Niveau. Doch alle anderen Indikatoren zeigen wenig Fortschritt, wenn nicht sogar eine Verschlechterung. Dies muss sich dringend ändern!
Einen aktuell positiven Effekt hat der Umbau der Energieversorgung dennoch. Die erheblichen Investitionen setzen zugleich Impulse für Wachstum und Beschäftigung in Deutschland.
Insbesondere strukturschwächeren Regionen kam der Ausbau Erneuerbarer Energien zugute, denn hier konnte eine große Anzahl neuer Arbeitsplätze geschaffen werden. Viele zusätzliche Arbeitsplätze gibt es auch durch den erheblichen Zulieferbedarf der Energiewende in klassischen Branchen. Zu erwähnen ist allerdings die Krise, insbesondere der Solarindustrie, durch die in den letzten zwei Jahren auch einige Jobs in der Produktion wieder verloren gegangen sind. Nichtsdestotrotz haben die Erneuerbaren Energien insgesamt erhebliche positive Beschäftigungseffekte. Hauptsächlich weil Installation, Betrieb und Wartung vor Ort passieren und damit regional Beschäftigung sichern.
Aktuell gibt es Fachkräfte-Engpässe u.a. in den Bereichen Montage, Entwicklung, Softwareentwicklung und –architektur sowie im Ingenieurwesen für Erneuerbare Energien und Wasserwirtschaft.
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