Was Sie im Vorstellungsgespräch nicht sagen sollten

Der Interviewprozess wurde dazu entworfen den Bewerber durch schwierige Fragen bestmöglich zu durchleuchten. Dabei gibt es einige Dinge, die seitens der Bewerber unerwähnt bleiben sollten.
Während eines Vorstellungsgesprächs stehen selbstverständlich der Charakter und die bisherige Laufbahn des Bewerbers im Vordergrund. Dabei werden auch die Schwächen des Kandidaten und seine Fähigkeiten, mit diesen umzugehen, thematisiert.
Oftmals verbauen sich Kandidaten vielversprechende Karrierechancen durch unpassende, schlecht durchdachte Antworten. Solche Situationen lassen sich in jedem Fall vermeiden. Im Folgenden stellen wir Ihnen 11 Dinge vor, die Sie nicht sagen sollten. Vorausgesetzt Sie möchten einen guten Eindruck hinterlassen.
Meine Schwäche ist, dass ich zu hart arbeite
Interviewer hören es nicht gern, wenn Schwächen als Stärken dargestellt werden. Eine solche Aussage wirkt schnell arrogant. Falls Sie nach Ihren Schwächen gefragt werden, sind gute Antwortmöglichkeiten, dass Sie sich Kritik manchmal zu sehr zu Herzen nehmen oder sich gelegentlich zu stark auf Einzelheiten eines Projekts konzentrieren. Hierbei ist wichtig, dass sie sich davor stets Lösungsansätze für Ihre aufgeführten Schwächen überlegen
Alles, was einen früheren Arbeitsplatz oder Arbeitgeber in ein schlechtes Licht stellen könnte
Äußern Sie niemals negative Dinge über Ihre Mitmenschen oder Ihren früheren Arbeitsplatz. Es zeigt in jedem Fall mangelnde Loyalität und dass Sie nicht in der Lage sind, mit Konflikten umzugehen. Außerdem werden Zweifel über die Gründe geweckt, warum Sie Ihren früheren Arbeitsplatz verlassen haben.
Was macht Ihr Unternehmen eigentlich genau?
Die berechtigte Antwort darauf könnte lauten: „Falls Sie das nicht wissen, weshalb sitzen Sie dann hier und verschwenden meine Zeit?“ Aus Sicht des Interviewers ist mangelnde Recherche ein Zeichen von Nachlässigkeit und geringem Interesse an der Stelle. In diesem Fall ist eine solche Gegenfrage des Interviewers absolut angebracht und vermutlich auch das Letzte, was Sie von der Firma hören.
Das Wort „Nein“
Das ist ein Wort, das Interviewer nicht hören wollen. Negativität jeglicher Art ist die falsche Nachricht an den Arbeitgeber. Viele Studien haben ergeben, dass die Verwendung des Wortes „Nein“ abweisend wirkt. Wenn Sie beispielsweise sagen „Ich war entschlossen, das Projekt abzuschließen, aber nein, da traten anderen Dinge in den Weg...“, wird Ihr Gesprächspartner nur das „nein“ hören. Vermeiden Sie möglichst jeden Ausdruck von Negativität.
Lügen jeglicher Art
Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, passiert aber erschreckenderweise sehr oft. Lügen Sie weder über Ihre Erfahrungen noch über Ihren Hintergrund. Ihr Gesprächspartner kann in nur wenigen Klicks die Wahrheit herausfinden. Solch ein Verhalten ist unverantwortlich und in der Sache absolut nicht wert.
Branchenjargon und Fachbegriffe
Es könnte sein, dass Ihr Interviewer die Details oder technischen Aspekte Ihres Arbeitsumfeldes nicht kennt. Abgesehen von der Möglichkeit, dass der Interviewer nicht versteht, wovon Sie reden, könnte er das Gefühl bekommen, dass Sie sich Ihm gegenüber Abheben wollen. Außerdem könnte der Eindruck entstehen, dass Sie gerne angeben, was ebenso unpassend ist. Falls sich der Interviewer jedoch auf Ihrem Arbeitsgebiet auskennt, könnte es sein, dass er wesentlich mehr weiß als Sie, was bedeutet, dass Sie lediglich Ihre eigenen Grenzen aufzeigen. Deshalb gilt hier: Unabhängig aus welchen Blickwinkel man diese Thematik betrachtet, empfiehlt es sich auf Fachbegriffe und Branchenjargon zu verzichten.
Wie hoch ist das Gehalt?
Gehalt spielt bei einem Jobwechsel meistens eine ausschlaggebende Rolle, jedoch sollte es nicht unmittelbar direkt angesprochen werden, da Sie Ihrem Gegenüber so schnell das Gefühl vermitteln, der Lohn habe für Sie oberste Priorität. Sie sind schließlich hier, um dem Unternehmen zu zeigen, wie es von Ihren Fähigkeiten profitieren kann und nicht um herauszufinden, was Ihnen das Unternehmen im Gegenzug dazu anbieten kann. Falls der Interviewer Ihre Gehaltsvorstellungen genau wissen will, sollten Sie natürlich Zahlen nennen. Achten Sie aber darauf, Ihrem Gesprächspartner deutlich zu vermitteln, dass für Sie das Gehalt nicht die Hauptpriorität darstellt.
Das war nicht meine Schuld
Schuldzuweisungen gegenüber Personen aus Ihrem Umfeld sind inakzeptabel. Sie könnten zwar berechtigt sein, doch ist das nicht der springende Punkt. Verantwortung für Fehler bei seinen Mitmenschen zu suchen, vermittelt immer das Gefühl, dass Sie keine Verantwortung übernehmen möchten. Es ist immer besser, ein Ereignis als Erfahrung zu verbuchen: „Es war meine Schuld, aber ich habe eine Menge aus dieser Erfahrung gelernt und werde diesen Fehler nicht noch einmal machen!“
Politische oder religiöse Äußerungen
Sofern Sie sich nicht für eine Stelle in der Politik oder in Kirchen bewerben, vermeiden Sie bitte diese Themen. Persönliche Meinungen zu Dingen, die in keiner direkten Beziehung zu der angebotenen Position stehen, haben in einem Vorstellungsgespräch nichts verloren.
Alles über den Interviewer
Sie sind hier, um einen Job zu bekommen, nicht um Freundschaften zu schließen. Selbst wenn der Interviewer an Ihrer Meinung über ihn interessiert wäre (was äußerst unwahrscheinlich ist), ist diese ablenkende Frage nicht hilfreich, sondern erhöht stattdessen das Risiko einer unpassenden Antwort. Deshalb gilt es, den Hauptfokus auf die ausgeschriebene Stelle zu legen.
Zu viel Information von Seiten des Bewerbers
Smartes Auftreten ist wichtig. Bereits beim Durchlesen des Lebenslaufes kann Ihr potenzieller Arbeitgeber die wichtigsten Rahmendaten herauslesen, die Sie dann nicht noch extra erwähnen müssen. Beantworten Sie alle Fragen möglichst direkt und bündig und überlassen Sie dem Interviewer die Gesprächsführung. Falls dieser um mehr Informationen bittet, wird er Sie danach fragen. Wenn Ihnen die Möglichkeit gegeben wird, eigene Fragen am Ende des Gesprächs zu stellen, nutzen Sie die Gelegenheit, um Eigeninitiative und aufrichtiges Interesse an dem Job zu zeigen. Wichtig ist in dieser Situation jedoch nicht, mit Ihren Erfolgen aus der Vergangenheit zu prahlen.